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Pressemitteilung: 5000 Medizinstudenten mehr lösen kein einziges Versorgungsproblem von heute!

11.09.2020 | Pressemitteilungen

5000 neue Medizin-Studienplätze fordert die CDU-Bundestagsfraktion, die Regierung plant mehr ärztliches Personal im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), die Kliniken verlangen mehr Ärzte. Ärztinnen und Ärzte als „Mangelware“, in den Praxen werden Nachfolger gesucht, heute! “Praktizierende Ärzte lassen sich nicht am Fließband produzieren”, sagt Dr. Svante Gehring, 1. Sprecher des Vorstands der Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord), wobei die Zahl der Studium-Absolventen in den vergangenen Jahren schon zugenommen habe. “Wo ist der Beleg, dass mehr Ärzte den Mangel in der Versorgung beheben – und vor allem: bis wann?”, so Dr. Klaus Bittmann, sein Vorstandskollege. Die äg Nord möchte eher die Systemmängel und den sich vollziehenden Systemwandel diskutieren!

Die patientenorientierte Arbeit würde durch administrative und bürokratische Verpflichtungen und zahlreiche Fehlanreize belastet und gemindert. Hinzu käme ein unausgereifter Digitalisierungszwang, der nicht entlaste und datenschutz-rechtliche Fragen aufwerfe. “Der ärztliche Beruf wird entfremdet”, beobachtet Klaus Bittmann, “mit der Betonung der Ökonomisierung geht die Begeisterung für unsere Profession verloren, da hilft auch kein Mehr an Medizinern!” Er sieht die-sen “Ungeist” wachsen, deshalb werden sich Strukturen ändern müssen.

Für die ambulante Versorgung verfolgt die äg Nord daher folgenden Weg:

Delegation und Teamarbeit sind der Schlüssel für eine sinnvolle Zukunft. Der gro-ße Anteil nicht rein ärztlicher Leistungen kann von qualifizierten medizinischen Fachangestellten (NäPA) und schrittweise auch Physician Assistants übernommen werden, für größere Praxiseinheiten oder im Praxisnetz ist eine Verwaltungskraft und ein Case-Management zu etablieren. Dafür werden neue Vergütungsmodelle gefordert. Das heutige Honorarsystem muss dringend reformiert werden, zumin-dest für notwendig neue Versorgungsstrukturen. Das gilt auch für Versorgungs-zentren, in denen Selbständige und Angestellte, Pflegekräfte und medizinische Hilfsberufe zusammenarbeiten, gemeinsam den Patienten betreuen. Hier finden sich die Rahmenbedingungen, unter denen Ärztinnen und Ärzte ihre Lebens- und Berufsvorstellungen verwirklichen können.

Es geht weniger um die planwirtschaftliche Förderung von Arztzahlen als um die Etablierung neuer Versorgungsstrukturen mit befriedigenden und damit verlo-ckenden Angeboten für den ärztlichen Beruf.

Pressekontakt:
Ärztegenossenschaft Nord eG
Dr. Klaus Bittmann (Vorstand)
Tel.: 04551 9999-0 – E-Mail: kontakt@aegnord.de


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