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Wir brauchen dringend eine zeitnahe Strukturreform!

21.12.2022 | Gesundheitspolitik

„Der Kipppunkt im Gesundheitswesen ist erreicht – eine zeitnahe Strukturreform dringend!“ titelt Dr. med. Svante C. Gehring, Vorstandsvorsitzender der Ärztegenossenschaft Nord eG (äg Nord) in einem lesenswerten Gastbeitrag beim Ärztenachrichtendienst (änd). Wir kommen mit einer ultrakurzen Zusammenfassung der Beitragsinhalte daher.

Kaputtgespartes System – Arbeiten am Limit

Gehring berichtet, dass nicht nur die Kliniken am Ende sind, sondern die Haus- und Facharztpraxen gleichermaßen.

„In der Pädiatrie ist bereits dieser disruptive Punkt erreicht. Das System kippt erlebbar, verzweifelte Anfragen von Eltern in Hausarztpraxen und das Aufsuchen von hoffnungslos überlaufenden Ambulanzen. Wen wunderts? Auch mit der von Lauterbach nun panisch angekündigten Entbudgetierung, ist eine kaputtgesparte Versorgung nicht mehr zu kompensieren.“

Aus dem Beitrag zitiert

Es gebe Ungerechtigkeiten im kassenärztlichen System. Steigende Kosten für z.B. Personal, Energie und Einkauf müssten ausschließlich vom jeweiligen Praxisinhaber getragen werden, ohne jede Möglichkeit, dieses durch steigende Einnahmen zu kompensieren. Es sei im Gegenteil so, dass „ressourcenraubende Bürokratie und staatliche Beschränkungen wie Budgetierung, Regresse sowie eine fehlende leistungsgerechte Honorierung“ den Praxen zusätzlich die Existenz erschweren.

Immer mehr Kolleginnen und Kollegen denken an Systemausstieg

Folgerichtig würden viele Kolleginnen und Kollegen über einen Systemausstieg mit Privatpraxis oder vorzeitiger Praxisaufgabe nachdenken. „Dass unter diesen Bedingungen die Nachfolge ausbleibt und immer mehr Praxen schließen müssen, ist inzwischen systemimmanent“, so Gehring weiter.

Es liege zudem die Vermutung nah, dass die schlechten Bedingungen von der Politik gewollt sein könnten, um die freiberuflichen und selbstständigen Strukturen im Gesundheitssystem zu zerschlagen. Da sei es nicht verwunderlich, dass 87% der Ärztinnen und Ärzte laut einer aktuellen änd-Umfrage „pessimistisch in das nächste Jahr und ihre Zukunft schauen“, wenngleich einige immer noch auf einen Bürokratieabbau, wieder mehr Zeit für ihre Patienten sowie auf eine leistungsgerechte Honorierung mit Abschaffung von Budgets und Regressen hoffen.

Schnelles politisches Handeln ist notwendig

Notwendige Schritte zur Stabilisierung der ambulanten Versorgung sind laut Gehring, alle Grundpauschalen grundversorgender Haus- und Fachärzte zu entbudgetieren, die GOÄ-Novelle endlich an den Start zu bringen, wegen der deutlich steigenden Kosten nachträglich den Punktwert anzupassen und eine mutige Strukturreform zeitnah anzugehen.

Im Folgenden schildert Gehring detailliert, was über die genannten Forderungen hinausgehend, noch angegangen werden sollte. Er schließt mit deutlichen Unmutsäußerungen über das politische Geschehen und den Bundesgesundheitsminister.

„Nach der verfehlten Energiepolitik, der verschlafenden Digitalisierung und dem wiederholten Fußballdebakel geht nun auch noch das Gesundheitswesen den Lauterbach hinunter!“

Aus dem Beitrag zitiert

Wer beim änd registriert ist, sollte unbedingt den vollständigen Beitrag lesen!

Link zum Beitrag: https://www.aend.de/article/221191

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