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Wegbegleiter für den Praxisalltag

16.05.2022 | Info

Ein Beitrag von Dirk Schnack

Medizinische Fachangestellte (MFA) können sich im Netzwerk „DialogPartnerinnen“ austauschen und fortbilden. Zum Jahresbeginn hatte die Ärztegenossenschaft Nord das Programm neu aufgestellt.

Die Wertschätzung für MFA war in den vergangenen Monaten eines der Themen, die im ambulanten Sektor im Fokus standen. Viele Beschäftigte und Praxisinhaber waren enttäuscht, weil die erhoffte Corona-Prämie für MFA nicht gewährt wurde, während zugleich die Erwartungen der Patienten in den Praxen stiegen.

Das DialogPartnerinnen-Programm bietet nach Ansicht der Ärztegenossenschaft Nord, die das Netzwerk zu Jahresbeginn neu mit Leben gefüllt hat, eine Möglichkeit, die Wertschätzung für MFA zu steigern. Ziel ist laut Ressortleiter Kolja Willems, bis zum Jahresende rund 50 MFA aus unterschiedlichen Praxen für das Programm zu gewinnen. Im April lag diese Zahl bereits bei rund 35. Das Programm richtet sich an MFA von Praxisinhabern, die Mitglied in der Genossenschaft sind, und es ist kostenlos. Folgende Inhalte bietet das Programm:

  • Kostenlose, regelmäßige Treffen mit praxisrelevanten Vorträgen und persönlichem sowie fachlichem Austausch für die Dialog Partnerinnen untereinander.
  • Praxisnahe Fortbildungskonzepte – für das laufende Jahr sind mehr als 50 Fortbildungsveranstaltungen geplant.
  • Praxisrelevante Fachinformationen, die die MFA im Praxisalltag unterstützen sollen.
  • Wegbegleiter im Praxisalltag: Die Genossenschaft steht den MFA als Ansprechpartner in Fragen rund um den Praxisalltag zur Verfügung.

Das nächste Treffen am 18. Mai zeigt nach Ansicht von Willems die Praxisrelevanz: Es geht um das Thema Datenschutz in der Arztpraxis. „Es dreht sich um ganz konkrete Fragen aus dem Alltag: Wie erkenne ich Spam-Mails? Was muss ich bei Phishing-Mails tun?“, nennt Willems als Beispiele für Fragen, die im Rahmen des Treffens geklärt werden.

Andere Themen sollen ähnlich praxisrelevant aufbereitet werden, zum Beispiel im Rahmen eines Hygieneseminars: „Welche Schritte sind notwendig, wenn sich die Behörde zur Begehung anmeldet?“

Themen aus dem Seminarkalender werden auch in Form von Podcasts aufbereitet, u. a. zu Stressmanagement. Bei jedem Thema wird gezielt darauf geachtet, ob es sich für MFA und Praxisinhaber gemeinsam eignet und bei Bedarf gemeinsam angeboten.

Für die Ärztegenossenschaft hat das neben dem Service für die MFA und die Praxen einen wichtigen Zusatznutzen: „Wir erfahren über das Programm, was die MFA bewegt“, berichtet Mareike Villwock aus dem Ressort. Sie hören bei den Treffen zum Beispiel, dass der Fachkräftemangel viele Praxen umdenken lässt. An der Anmeldung arbeiten nicht ausschließlich MFA, sondern auch Mitarbeitende aus anderen Berufen wie etwa Hotelfachfrauen oder Kaufleute im Gesundheitswesen. Die Genossenschaft kann über diese Informationen erfahren, welche Qualifikationen bestehen, welche fehlen und wo möglicherweise nachgeschult werden muss.

Klar ist für Willems und Villwock, dass dem Fachkräftemangel in den Arztpraxen nur entgegengewirkt werden kann, wenn die Probleme der MFA erkannt werden und Praxisinhaber dazu beitragen, sie abzustellen. „Dabei kann Vernetzung und Austausch nur helfen. DialogPartnerinnen sind motiviert, die wollen den Job machen. Das tragen sie dann auch weiter in das Praxisteam hinein“, wirbt Willems.

Wer mehr über das Programm, Formate und Termine erfahren möchte, kann sich über die Website der Ärztegenossenschaft informieren:

www.aegnord.de/dialogpartnerinnen


Der Beitrag erschien zuerst in: Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, 05/2022

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