Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur sektorenübergreifenden Versorgung empfiehlt dem Bundesgesundheitsministerium z. B. Krankenhäusern einen ambulanten Versorgungsauftrag zuzuweisen.
Der Vorstand der Ärztegenossenschaft Nord eG (äg Nord) befasst sich seit vielen Jahren mit den Themen der sektorenverbindenden Versorgung, nicht nur im ländlichen Raum, sondern überall da, wo Verzahnung der Akteure im Gesundheitswesen für die Patientenversorgung Sinn macht.
In Schleswig-Holstein gibt es derzeit fast 80 Krankenhäuser, sowohl im ländlichen Raum als auch in den größeren Städten. Insbesondere im ländlichen Raum klagen die Krankenhäuser über bestehenden Fachkräftemangel, sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich. Gerade die Krankenhäuser im ländlichen Raum bieten häufig unattraktive Arbeitsbedingungen für den ärztlichen Nachwuchs und haben riesige Probleme die stationäre Versorgung zu gewährleisten, geschweige denn eine solide Notfallversorgung aufrecht zu erhalten. „Diesen Häusern nun auch noch die Sicherstellung für die ambulante Versorgung zu übertragen ist einfach absurd.“, so Dr. Svante Gehring, erster Sprecher des Vorstands der äg Nord.
Die Etablierung Integrierter Gesundheitszentren, die sich sowohl durch die Strukturen der ambulanten Versorgung als auch die Möglichkeit der stationären Aufnahme von Patienten auszeichnen, ist für den ländlichen Raum hingegen genau der richtige Weg.
Solche Gesundheitszentren sollten aus der ambulanten Versorgung entwickelt werden, beginnend mit der Verzahnung der hausärztlichen und der pflegerischen Versorgung, ergänzt um einige gebietsärztliche Fachgruppen. In Verbindung mit telemedizinischen Konzepten und der Option Patienten über einige Tage stationär versorgen zu können oder Akutpatienten zu stabilisieren, würde dies dem Bedarf der ländlichen Regionen oft schon genügen.
„Es gibt durchaus einige Standorte in Schleswig-Holstein, an denen kleine Krankenhäuser durch die Ansiedlung niedergelassener Ärzte für die Patientenversorgung gewinnen würden.“, so Gehring weiter. „Dadurch würde auch die Attraktivität für die nachrückende Ärztegeneration steigen, denn die wünscht sich interprofessionelle Teams, die sektorenverbindend und auf Augenhöhe Patienten versorgen.“
Bad Segeberg, 28.01.2020
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Ärztegenossenschaft Nord eG, Dr. Svante Gehring Vorstand
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