In den kommenden Monaten wird der Digitalisierungsdruck in den Arztpraxen spürbar zunehmen, weitere Komponenten der Telematikinfrastruktur (TI) sind und werden eingeführt. Auf der anderen Seite sorgten anhaltende Störungen der TI in diesem Sommer für Unmut, Kosten und Verunsicherung. Die Ärztegenossenschaft Nord eG (äg Nord) nahm dies zum Anlass, ihre Mitglieder zu befragen.
Die Umfrage richtete sich zunächst an knapp die Hälfte der Genossenschaftsmitglieder, die in allen Facharztgruppen sowohl als angestellte Ärzte als auch in Selbständigkeit oder als Psychotherapeuten tätig sind. Trotz Urlaubszeit und trotz der immer noch zeitraubenden Bewältigung der Corona Pandemie haben bisher mehr als 10% der Befragten geantwortet.
„Die hohe Beteiligung zeigt deutlich, wie sehr das Thema unsere Mitglieder beschäftigt,“ so Dr. Svante Gehring, 1. Sprecher der Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord), „Wir werden deshalb die Befragung auf alle unsere Mitglieder ausweiten“.
- Knapp 70% der Teilnehmer bezeichnen sich als Befürworter der Digitalisierung;
- knapp 60% der Teilnehmer sehen für sich einen grundsätzlichen Nutzen in der TI und den damit verbundenen Komponenten;
- knapp 94% der Befragten sprechen sich allerdings für ein Moratorium bis zur Klärung der derzeit offenen Fragen aus und
- knapp 64% wären sogar bereit, sich bei fortdauerndem Druck aus der Politik an Protestmaßnahmen zu beteiligen.
„Das bisherige Ergebnis zeigt deutlich, dass unsere Mitglieder die digitale Herausforderung annehmen,“ so Gehring. Herr Spahn sei aber gut beraten, den Zeitdruck herauszunehmen, TI-Komponenten erst praxisreif einzuführen und statt Druck und Bedrohung den Dialog mit der Ärzteschaft zu suchen. „Andernfalls droht weiterer Widerstand, über 60% unserer Mitglieder sind dann zu Protestmaßnahmen bereit,“ schließt Gehring.
Bad Segeberg, 13.08.2020
Pressekontakt:
Ärztegenossenschaft Nord eG
Dr. Svante Gehring (Vorstand) oder
Thomas Rampoldt (Geschäftsführung)
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