Bad Segeberg, 17.06.2024 – Ärztegenossenschaft Nord begrüßt Bekenntnis der 97. Gesundheitsministerkonferenz zur ambulanten und sektorenübergreifenden Versorgung
„Unsere Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken hat als GMK-Vorsitzende – wie angekündigt – die ambulante Versorgung auf die Agenda gesetzt, und wir sind ihr dafür dankbar“, so der Vorsitzende der Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord), Dr. Svante Gehring. Die äg Nord hofft nun aber, dass die beschlossene Landesarbeitsgemeinschaft, die Vorschläge für bundesgesetzliche Maßnahmen zur Sicherstellung der ambulanten und sektorenübergreifenden Versorgung erarbeiten soll, nicht nur mit Gesundheitsexperten besetzt wird, sondern auch denen, die vor Ort die Arbeit leisten, eine Stimme gibt. „Wir haben genug von Expertenkommissionen, die aus dem Elfenbeinturm heraus Empfehlungen geben, die an jeder Realität vorbeilaufen“, so Gehring weiter.
Er beschreibt die Unwucht im System so: „Heute verdienen angestellte Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Sektor umgerechnet häufig einen höheren Stundenlohn als ihre Chefs, die aber als Niedergelassene weiter in der Vollverantwortung für die Versorgung, das Personal, die Kostenseite und die Abläufe in ihren Praxen stehen!“
Die äg Nord sieht daher die Entbudgetierung aller Fachgruppen ohne neue Bürokratie, wie es auch die Ministerin fordert, und eine aufzustockende, angemessene Leistungshonorierung, die derzeit anderen Dienstleistungsbranchen weit hinterherhinke als unbedingte Voraussetzung zur Sicherstellung einer wohnortnahen ambulanten und sektorenübergreifenden Versorgung an. Diese sei lange überfällig, müsse fair sein, d.h. ambulanten und klinischen Sektor auf gleiche Augenhöhe bringen!
„Wir begrüßen den Willen zur Strukturreform mit dem Ziel, die Krankenhausversorgung und deren Finanzierung auf neue Beine zu stellen, so diese nicht zu Lasten der niedergelassenen Ärzteschaft geht“, fordert Dr. Axel Schröder, stellvertretender Vorsitzender der äg Nord. Man könne die ambulante Versorgung nur aufrechterhalten und unternehmerisch agieren, wenn wirtschaftliche Rahmenbedingungen dies hergeben. Würden diese stimmen, dann bräuchte es nicht mehr, sondern weniger Staat und Gesetze! Das klare Bekenntnis der Ministerin von der Decken zu inhabergeführten und freiberuflich selbstständigen Praxen und Medizinischen Versorgungszentren sei da das richtige Zeichen!
Pressekontakt:
Ärztegenossenschaft Nord eG
Dr. med. Svante C. Gehring
Vorstandsvorsitzender
Tel.: 04551 9999-0
E-Mail: aerztegenossenschaft@aegnord.de