(FKG bis 5:19 min) Vorstandsmitglied Dr. Klaus Bittmann spricht u.a. über das “Faire-Kassen-Wettbewerbsgesetz” (FKG), das in Kürze verabschiede werden soll. Bemängelt wird u.a., dass innerhalb des Risikostrukturausgleiches “fairer” mit stärker belasteten Krankenkassen umgegangen werden soll, indem nicht mehr die Kassen, die die schwereren Diagnosen aufweisen, mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds bekommen. Ursächlich dafür ist das missbräuchliche Bemühen einiger Krankenkassen um möglichst dramatische Diagnosen für ihre Krankenversicherten, um mehr Geld zu erhalten. Allerdings ist es ja durchaus richtig, wenn Kassen für Patienten, die “mehr Geld kosten”, auch mehr Geld bekommen, so Bittmann. Nun möchte man dies alles abschaffen und nicht mehr die Diagnose soll das Geschehen leiten, sondern die Abrechnungsziffern. Bittmann hält das für “hirnrissig”. Die Diagnose gehöre natürlich dazu und jeder Arzt müsse ja auch eine klare Diagnose treffen, woraus sich die Therapie und die Behandlung des Patienten ergebe. Bittmann ist überzeugt, dass Spahn mit seinem Vorhaben übers Ziel hinausschießt. Diagnose-Sonder-Verträge für Patienten, bei denen eine besondere Versorgung sinnvoll und nötig ist, wären dann kaum noch umsetzbar und auch für die Haus- und Facharztverträge in Baden-Württemberg würde das Probleme aufwerfen.
(EBM ab 5:20 min) Ganz still, leise und intransparent hat die KBV (“Kassenärztliche Bundesvereinigung”) einen neuen EBM (“Einheitlicher Bewertungsmaßstab”) erarbeitet. Nun ist durch den Gesetzgeber und die Krankenkassen vorgegeben, dass der neue EBM kostenneutral zu sein hat, so Bittmann. Wird also an der Stelle der “Sprechenden-Medizin” Geld verwendet, wird es an anderer Stelle fehlen. Hier haben die Fachverbände schnell reagiert und Protest regt sich. Der EBM ist in seiner Grundkonstruktion längst überholt und kann nicht mehr gerecht sein, da er der heutigen Versorgungsstruktur überhaupt nicht mehr entspricht, so Bittmann.