Was ist so schlimm an 25 Wochen­stunden ohne Neu­pa­tien­ten­re­ge­lung?

Ärztliche Kollegen und Kolleginnen wissen, dass 25 Wochenstunden nicht gleichzusetzen sind mit 25 Stunden Arbeitszeit. Zum einen dauert die tatsächliche Praxiszeit in Abhängigkeit vom Patientenaufkommen im Allgemeinen länger, als auf dem Praxisschild angeben ist. Zum anderen bindet die Bürokratie einen großen Teil zusätzlicher Zeit, so z.B. die umfangreichen Dokumentationspflichten, aber auch die Beantwortung von z.B. Kassen- und sonstigen Versicherungsanfragen. Hinzu kommen noch Zeiten für Bereitschaft- und Notdienst.

Wochenstunden, die die Vertragsärzteschaft arbeitet #

So betrug die durchschnittliche Wochenarbeitszeit niedergelassener Ärzte und Ärztinnen im Durchschnitt des Jahres 2018 laut Ärztemonitor der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) 51,1 Stunden (Frauen 47,1, Männer 54,3).

Wohlgemerkt… das war 2018, also bevor die Mehrstunden von der Vertragsärzteschaft gefordert wurden.

Schlechtere Einnahmesituation verschlankt das Leistungsangebot #

Die schlechtere Einnahmesituation kann nur bedeuten, dass das, was zuvor durch Mehreinnahmen zusätzlich in den Arztpraxen finanziert werden konnte, wieder wegfallen muss. Dazu gehört einerseits das zusätzliche Sprechzeiten-Angebot und andererseits das dafür vorgehaltene Personal.

Patienten und Patientinnen zahlen die Zeche #

Unterm Strich wird es wieder zu längeren Wartezeiten kommen. Zudem werden Neupatienten und Neupatientinnen vermehrt vor verschlossenen Türen stehen und nicht mehr aufgenommen werden können. Ein Nebeneffekt wird voraussichtlich ein vermehrter Andrang in den Notfallambulanzen der Krankenhäuser sein.

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