Kurz vor der Bundestagswahl starten die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenärztliche Vereinigungen die Kampagne “Deutschland muss Praxenland bleiben”. Mit dem Hashtag #Praxenland wird aktuell mit TV-Spots, Plakaten und Anzeigen in Print- und Online-Medien die Einzigartigkeit der wohnortnahen ambulanten Versorgung in Deutschland herausgestellt – und deutlich gemacht, wie die politischen Rahmenbedingungen die Arbeit der Niedergelassenen gefährden.
„Deutschland ist Praxenland und die flächendeckende Versorgung durch Haus-, Facharzt- und Psychotherapeutenpraxen einzigartig. Die Praxen geraten jedoch zunehmend unter Druck, da notwendige Reformen seit vielen Jahren verzögert und nicht umgesetzt werden“, erklärte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen und warnte: „Diese Versorgung ist mitnichten selbstverständlich, sondern schwebt in akuter Gefahr.“
An die künftige Bundesregierung appellierte er, die Praxen zu stärken und den Menschen im Land damit mehr Sicherheit zu bieten, was ihre Gesundheitsversorgung betrifft. Dies sei in Zeiten, in denen vieles wegzubrechen drohe, wichtiger denn je.
Kampagne macht auf notwendige Veränderungen aufmerksam
„Mit der Kampagne wollen wir die drängenden Probleme der Praxen in den Fokus rücken und deutlich machen, welche Veränderungen notwendig sind, damit Deutschland Praxenland bleibt“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Dr. Stephan Hofmeister. Dies sei dringend notwendig, denn schon jetzt seien allein bei den Hausärztinnen und Hausärzten über 5.000 Sitze nicht besetzt.
„Die Praxen brauchen eine Politik, die sie stärkt und nicht schwächt“, ergänzte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner. Sie forderte einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik. Notwendig seien unter anderem eine angemessene Finanzierung, weniger Bürokratie und weniger staatliche Regulierung, aber auch mehr Wertschätzung.
TV-Spot, Plakate, Anzeigen und Banner in den Sozialen Medien
#Praxenland führt die Kampagne „Wir sind für Sie nah.“ fort, mit der KBV und Kassenärztliche Vereinigungen seit 2024 für die schwierige Lage der Praxen sensibilisieren und die Politik zum Handeln auffordern. Im Fokus stehen die rund 100.000 Praxen, die sich tagtäglich um ihre Patientinnen und Patienten kümmern.
Vor der Kamera standen auch diesmal wieder „echte“ Ärztinnen und Ärzte, unter anderem auch die internistische Hausärztin Male Marianne Müller aus der Rendsburger Gemeinschaftspraxis am Landestheater.
Seit Anfang Februar sind die Ärzte und Ärztinnen, die vor der Kamera auf Missstände und Lösungen aufmerksam machen, auch auf Großflächenplakaten – unter anderem in allen Landeshauptstädten – sowie Print- und digitale Anzeigen zum Beispiel in politischen Newslettern sowie in Leitmedien wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder der Süddeutschen Zeitung zu sehen. Headlines wie „Im Wartezimmer sitzen Wähler“ oder „Meine Patienten stehen hinter mir“ appellieren an die Politik, jetzt zu handeln und sich zu einer modernen ambulanten Gesundheitsversorgung zu bekennen. Daneben lenken unter anderem Audiospots Aufmerksamkeit auf die aktuellen Bedrohungen im #Praxenland. In reichweitenstarken Kanälen privater Fernsehsender wird zudem auch ein #Praxenland-TV-Spot ausgestrahlt.
Digitales Herzstück der multimedialen Kampagne ist die Website unter www.praxenland.de, die die Forderungen von Vertragsärzte und Psychotherapeuten bündelt. Die Kampagnenmotive, der TV-Spot sowie Videostatements von Ärztinnen und Ärzten zur Situation in den Praxen finden sich ebenfalls auf der Seite. Mit einem einfachen Klick können Interessierte – auch Patienten und Patientinnen- dort die Kampagne unterstützen und sich der Forderung anschließen: Deutschland muss #Praxenland bleiben.
Infomaterialien für Praxen abholen
Für Praxen, die die Kampagne unterstützen wollen, stellt die KBV ab sofort unter https://www.kbv.de/html/1150_73709.php kostenlos verschiedene Kampagnen-Materialien zur Nutzung bereit. Es gibt Webteaser, Motivvorlagen für Social-Media-Posts, Plakate für das Wartezimmer und einen E-Mail-Abbinder.
- Hier gibt es weitere Informationen →
- Zur Website www.praxenland.de geht es hier →
- #Praxenland-Videos auf YouTube →
Quelle: KBV, KVSH