
Ärztegenossenschaft Nord eG – 25 Jahre Erfolg

Gründung
Selten hat man so viel fachübergreifende Zustimmung gefunden wie an jenem 20.Mai 2000, als mehr als 1.700 Ärztinnen und Ärzte aus Schleswig-Holstein die Ärztegenossenschaft Schleswig-Holstein, heute äg Nord, gründeten.
Der zentrale Gedanke war die Schaffung einer über bzw. neben den Körperschaften stehenden Institution. Diese Institution sollte die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte verhandlungsfähig machen für den Fall, dass die Vertragshoheit der KVen beschnitten oder abgeschafft wird. Die damalige Gesundheitsministerin hatte da einige abwegige Gedanken, ihr Staatssekretär hieß übrigens Lauterbach.
Wirtschaftliche Bestrebungen
Sehr schnell hatte sich in der „Anbieterszene“ herumgesprochen, dass inzwischen gut 2.500 Ärzte aus Schleswig-Holstein, später auch Hamburg, über die Geschäftsstelle der Ärztegenossenschaft erfolgreich angesprochen werden konnten. Faire Leasingverträge, maßgeschneiderte Versicherungsangebote und sich selbst reinigende Toilettensitze waren Teile eines sich ständig erweiternden Angebotes für unser damals noch genehmigungspflichtiges Mittelstandskartell!
Berufspolitische Arbeit
Wesentlich leiser und von vielen erst einmal unbemerkt entwickelte sich eine für den Norden bedeutende Kraft im Gesundheitssystem. Dr. Heiner Garg, späterer Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein, hat der äg Nord einmal das Prädikat „Dritte Kraft im Lande“ verliehen – und genau darum geht es. Die wirtschaftlichen Bestrebungen waren ein Nebeneffekt, um die Genossenschaft handlungsfähig und für viele Jahre erfolgreich beitragsfrei zu halten. Diese politische Handlungsfähigkeit hat die äg Nord in den letzten 25 Jahren regelmäßig bewiesen. Immer dann, wenn die Körperschaften nichts sagen durften, hat die äg Nord laut und deutlich Stellung bezogen: mit dem Sonderzug nach Berlin, Protestzüge in Kiel, Info- und Protestveranstaltungen mit den Netzen, immer hat die äg Nord eine klare und deutliche Position zu gesundheitspolitischen Fragen und Antworten, wenn es um die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region geht. Die Mitglieder werden deshalb regelmäßig zu den Auswirkungen geplanter Gesetzesvorhaben informiert.
Über MEDI GENO kooperieren wir mit anderen Genossenschaften und MEDI-Verbünden der Länder und sind in der Allianz der Ärzteverbände Deutschlands vertreten, um politisch auch in Berlin gehört zu werden. Eine Zeit lang konnten wir im Bundesverband der Ärztegenossenschaften (BVÄG) mit den „Genossen“ aus den anderen Bundesländern spannende Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Politische Frühstück in Berlin, veranstalten. Eine solche berufspolitische Arbeit ist kostspielig, nicht renditeträchtig und somit muss man sie sich immer wieder hart erarbeiten.

Q-Pharm/Selektivverträge
Die preiswerten Generika unserer Q-Pharm AG wurden zur Brücke mit den Krankenkassen für eine langfristige Versorgung unserer Patienten. Gute Selektivverträge, ein kooperatives und konstruktives Miteinander haben in den vergangenen 25 Jahren immer wieder dafür gesorgt, dass bei begrenzten finanziellen Mitteln unsere Patienten eine mehr als ausreichende Versorgung erhielten. In den Zeiten enger Budgetierung waren diese Verträge für viele Praxen ein nicht zu unterschätzendes Standbein.

DialogPartnerinnen / Fortbildungsprogramme
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Praxen unserer Mitglieder waren und sind wesentliche Garanten erfolgreichen ärztlichen Wirkens. Dementsprechend hat die äg Nord sukzessive maßgeschneiderte Fortbildungsprogramme entwickelt. Die starke Gemeinschaft der DialogPartnerinnen ist ein Ergebnis dieser Arbeit.

Dachverband der Netze
Viele Praxen in Schleswig-Holstein hatten sich schon vor der äg Nord in Netzen organisiert. Mit der äg Nord entstand dann der Dachverband der Netze in Schleswig-Holstein, eine Plattform für regen Austausch von Netzprojekten /-aktionen und gleichzeitig auch für regelmäßige Gesprächsrunden mit der KVSH.
